3 Tage Heidelberg: Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten & persönliche Eindrücke
Heidelberg erfreut sich großer Beliebtheit bei Besuchern aus der ganzen Welt. Auch mich zog es für drei Tage dorthin, um mir Sehenswürdigkeiten wie das Schloss, die Altstadt und den Studentenkarzer anzusehen. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass es sich für mich definitiv gelohnt hat.
Inhalte
Im Zuge einer kleinen Rundreise mit dem Deutschlandticket, verschlug es mich im Herbst 2023 nach Frankfurt, Heidelberg und Bad Wildbad. In Heidelberg verbrachte ich vier Nächte, also drei volle Tage, und verband den Aufenthalt mit einem Ausflug zum Hambacher Schloss.
Als ich dort war, stand der Heidelberger Herbst bevor, ein Stadtfest, das jedes Jahr am letzten Wochenende im September stattfindet. Somit war die Altstadt bzw. Fußgängerzone sehr gut besucht und mit verschiedensten Ständen und Lieferwagen gespickt.
Das Fest hatte ich gar nicht auf dem Schirm und in großen Menschenmengen fühle ich mich immer etwas unwohl. Nichtsdestotrotz habe ich mich samstags durch das Gedränge der Menschenmenge geschoben und versucht, mich nicht stressen zu lassen. Abgesehen davon hielt Heidelberg abseits des Trubels viele andere tolle Aktivitäten und Sehenswertes für mich bereit.

Wissenswertes über Heidelberg
Einwohner: rund 155.000
Bundesland: Baden-Württemberg
Sehenswürdigkeiten & To-dos: u.a. Heidelberger Schloss, Philosophenweg, Altstadt, Unimuseum und der Studentenkarzer, Wandern, Tagesausflüge beispielsweise nach Speyer oder Hambach
Nice to know:
- In Heidelberg befindet sich die älteste Universität Deutschlands.
- Als Universitätsstadt ist sie auch der größte Arbeitgeber der Stadt ist.
- Viele Nobelpreisträger haben hier gelebt, studiert oder gelehrt. Heidelberg steht für Bildung, Forschung und Wissenschaft.
- Die schöne Stadt am Neckar wurde im 12. Jahrhundert gegründet, aber wie so häufig reicht die Geschichte bis zu den Kelten und Römern zurück.
- Heidelberg ist eine der wenigen deutschen Großstädte, die den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt überstanden hat. Ein möglicher Grund ist, dass die Stadt keine strategische Bedeutung besaß.
- Im September 1999 besuchte der damalige südafrikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela das Heidelberger Schloss und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein.
Berühmte Persönlichkeiten, u.a.:
- Max Weber (1864 – 1920), Soziologe
- Carl Bosch (1874 – 1940, Nobelpreisträger Chemie 1931
- Silvia Sommerlath (* 1943), Königin von Schweden
- Ken Duken (* 1979), Schauspieler
Wo liegt Heidelberg?
Heidelberg befindet sich im Nordwesten Baden-Württembergs, nahe Mannheim. Die Stadt liegt am Neckar, der von Ost nach West fließt, um dann bei Mannheim in den Rhein zu münden. Heidelberg gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar, in der rund 2,35 Millionen Menschen leben.
Oft nachgefragt, liegt Heidelberg nicht im Schwarzwald, dieser beginnt etwa 50 Kilometer weiter südlich.

Altstadt von Heidelberg
Die Altstadt von Heidelberg versprüht einen Hauch von Romantik und hatte – rein subjektiv betrachtet – die längste Fußgängerzone, durch die ich je gegangen bin. Mit diesem Gefühl lag ich richtig, denn tatsächlich verläuft hier mit rund 1,5 Kilometern eine der längsten Fußgängerzonen Europas!
Mit ihren kleinen Gassen, Traditionslokalen, modernen Cafés und natürlich den unzähligen Einkaufsmöglichkeiten ist die Altstadt Heidelbergs das Herz der Stadt. Zudem gibt es hier viele beliebte Sehenswürdigkeiten wie die Alte Universität mit dem Karzer und der Aula, die Alte Brücke und die Heiliggeistkirche. Zahlreiche weitere historische Gebäude und barocke Bauwerke lassen sich wunderbar auf eigene Faust bei einem Stadtrundgang erkunden.
Besonders an der Altstadt Heidelberg ist die Kulisse, in die sie eingebettet ist: Neckar, der Hausberg Königstuhl und die über der Stadt thronende Schlossruine bilden eine liebliche und wirklich sehr fotogene Kombination. Trotz der reichen Geschichte und der ältesten Universität Deutschlands gibt sich die Altstadt einen jungen, modernen Anstrich, nicht zuletzt, weil hier viele Studenten und Touristen aus aller Welt zusammenfinden.
Apropos Menschen aus aller Welt: Wie beliebt Heidelberg bei (inter)nationalen Gästen ist, merkte ich vor Ort. Mir war gar nicht bewusst, dass die Stadt ein derartiger Anziehungspunkt ist: Rund 13,9 Millionen Tagesbesucher jährlich zählt die Stadt, hinzu kommen steigende Übernachtungszahlen.



Sehenswürdigkeiten in Heidelberg
In Heidelberg gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Kulturdenkmale zu entdecken. Kirchen, historische Bauten, die Alte Brücke, Aussichtspunkte und natürlich das Schloss sind richtige Besuchermagneten, zu denen es auch mich zog.
Auch wenn mir die Fußgängerzone endlos vorkam, lässt sich Heidelberg doch hervorragend zu Fuß und auf eigene Faust erkunden, da die Wege zwischen den Attraktionen kurz sind.
Bei einem Stadtrundgang durch Heidelberg entdeckst du sehenswerte Plätze, süße Cafés und erlebst eine positive, geschäftige Atmosphäre.
Mein Aufenthalt war zu kurz, um alle Sehenswürdigkeiten zu besuchen, deswegen habe ich mich fürs Erste auf die Klassiker beschränkt.

Sehenswürdigkeit: Heidelberger Schloss
Rund 1.073.000 Besucher im Jahr 2024 bestätigen: Das Heidelberger Schloss ist weltberühmt. Es ist aber auch wirklich schön: Die Schlossruine wacht über der Stadt und dem Neckar und prägt das Landschaftsbild. Man muss ihr einfach einen Besuch abstatten.
Wie kein anderes Schloss ist es der Inbegriff deutscher Romantik. Im 16. und 17. Jahrhundert war es eines der prächtigsten Schlösser Europas. Von hier aus regierten die Pfalzgrafen und Kurfürsten aus dem Haus der Wittelsbacher 400 Jahre die Pfalzgrafschaft. Es wurde gelebt, geliebt, getanzt, Turniere ausgeführt.
Die Feste müssen gewaltig und sehr rauschend gewesen sein: Man baute ein eigenes Gebäude für ein riesiges Weinfass mit einem Fassungsvermögen von 130.000 Litern. Eine Leitung führte den Wein direkt in den Königssaal. 130.000 Liter waren aber nicht genug und so wurden die Fässer größer und größer: Heute bestaunen wir ein Weinfass mit einem Volumen von 220.000 Litern.
Die Ruinen erzählen auch von Zerstörung. Die Truppen vom Sonnenkönig Ludwig der XIV. marschierten während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688 bis 1697) in die Kurpfalz ein, legten Feuer in der Stadt und sprengten die Befestigungsanlagen des Schlosses. Ein durch einen Blitzschlag ausgelöster Brand im Juni 1764 zerstörte weitere Teile des Schlosses.
Ich nahm an einer Führung teil, um das Schloss von innen zu besichtigen. Anschließend schlenderte ich gemütlich durch den weitläufigen Schlossgarten bis zur Scheffelterrasse. Sie bietet einen wundervollen Blick auf das Heidelberger Schloss und das Neckartal.
Besucherinformationen
Anfahrt:
Vom Kornmarkt am Rande der Altstadt fährt die Heidelberger Bergbahn (siehe weiter unten) zum Schloss. Zudem wird es von Linienbussen angefahren.
Das Schloss Heidelberg hat ganzjährig von 9 bis 18 Uhr geöffnet. An bestimmten Feiertagen gelten gesonderte Öffnungszeiten.
- Ticket: 11 Euro pro Erwachsenem. Es beinhaltet die Hin-und Rückfahrt mit der Bergbahn zum Schloss, den Schlosshof, die Besichtigung des Großen Fasses sowie den Eintritt in das Deutsche Apotheken-Museum.
- Ticket für eine Führung: 6 Euro pro Erwachsenem (kommen zu den 11 Euro hinzu). Die Innenräume sind nur mit einer Führung zu besichtigen.
- Der Schlossgarten ist tagsüber frei zugänglich
Mein Tipp: Besuche das Schloss so früh wie möglich am Tag. Ich war an einem Freitagmorgen dort. Mein strategischer Plan sah vor, dass ich auf gar keinen Fall am Wochenende das Schloss besichtigen würde. In meiner Naivität dachte ich, freitagmorgens wird es schon nicht so voll sein. Naja. Doch. War es. Aber immer noch leer im Vergleich zu dem, was an Besuchern da war, als ich wieder ging.



Heidelberger Bergbahn
Die Heidelberger Bergbahn ist eine Möglichkeit, sowohl zum Schloss als auch auf den Königstuhl hochzufahren. Für eine rundum gelungene Touri-Erfahrung gehört sie wohl unbedingt dazu, da sie nicht einfach nur ein Verkehrsmittel ist, sondern eine historische Attraktion.
1890 fuhr die erste Bahn auf ihrer Jungfernfahrt zur Station Molkenkur hoch. 1907 wurde die Strecke bis zum Gipfel des Königstuhl erweitert. Sie hat eine Gesamtlänge von 1,5 Kilometern und macht die Heidelberger Bergbahnstrecke zur längsten in Deutschland.
Die Talstation befindet sich am Kornmarkt, weitere Stationen sind Schloss, Molkenkur und Königstuhl. Vom Kornmarkt bis zur Molkenkur wird eine der modernsten Bergbahnen Deutschlands eingesetzt. Ab Molkenkur steigen Gäste um und fahren mit einer der ältesten elektrisch betriebenen Bergbahnen in Baden-Württemberg zum Königstuhl weiter auf eine Höhe von 567 Metern.
Nach dem Schlossbesuch bin ich zum Königstuhl gefahren, um dort zu wandern. Ich muss zugeben, das Stück mit der historischen Bahn war schon beeindruckend und echt steil. Zwischendurch fragte ich mich, ob die alte Bahn den steilen Hang überwinden würde. Sie knarzte und ruckelte und schlich behäbig nach oben – erreichte aber sicher ihr Ziel.
Besucherinformationen
Die Fahrpläne für die Winter- und Sommersaison findest du auf der Website der Heidelberger Bergbahnen. Sie fahren täglich mehrmals in der Stunde.
Das Unternehmen bietet verschiedene Tickets auch in Kombination mit einem Schlossbesuch an. Für meine Tagesplanung habe ich mir das Panoramaticket gekauft (17 Euro, Stand Mai 2025). Es beinhaltet Hin- und Rücktour vom Kornmarkt bis zum Königstuhl sowie den Eintritt zum Schlosshof, Fasskeller und ins Deutsche Apotheken-Museum.
Ich fuhr zunächst vom Kornmarkt bis zum Schloss und anschließend weiter zum Königstuhl, um dort ein wenig zu wandern. Danach fuhr ich direkt ins Tal zurück.
Sehenswürdigkeit: Alte Brücke
Neben dem Schloss gibt es ein weiteres Wahrzeichen der Stadt Heidelberg: die Alte Brücke bzw. offiziell die Karl-Theodor-Brücke.
Sie verbindet die Altstadt mit dem Stadtteil Neuenheim und überspannt den Neckar auf einer Länge von 200 Metern. Ich finde diese Steinbrücke mit ihren Gewölben und dem Material so hübsch! Sie passt einfach perfekt ins grüne Neckartal, zum mittelalterlichen Brückentor und zum Schloss, auf das man von der Brücke aus einen tollen Blick hat.
Ursprünglich waren die Vorgängerbrücken aus Holz. Weil sie jedoch immer wieder durch Kriege, Eisgänge und Hochwasser zerstört wurden, machte Kurfürst Karl Theodor Nägel mit Köpfen: eine Brücke aus regionalem roten Sandstein wurde von 1786 bis 1788 gebaut und hielt nun für Jahrhunderte – bis März 1945. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs sprengten deutsche Soldaten bei ihrem Rückzug vor den heranrückenden Amerikanern die Alte Brücke.
Die Heidelberger wollten sie so schnell wie möglich wieder aufbauen und starteten eine Spendenaktion, bei der rund 1.580.880 Reichsmark zusammenkamen. Bereits 1946 begann der Wiederaufbau und gut ein Jahr später konnte die rekonstruierte Brücke eingeweiht werden.


Brückentor
Auf die Alte Brücke gelangst du durch das mittelalterliche Brückentor, das einst zur Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert gehörte. Heute ist das Tor mit seinen zwei 28 Meter hohen Türmen freistehend und darf auf keinem Fotomotiv fehlen. Die Rundtürme sind die ältesten Teile des Tors, es wurde im Laufe der Jahrhunderte angepasst und umgebaut.
Das Brückentor war der Ort, an dem Nicht-Heidelberger bis 1878 Brückenzoll zahlen mussten. Im Falle eines Verteidigungsfalles konnte das Falltor geschlossen werden.

Studentenkarzer
Besonders gefreut habe ich mich auf die Besichtigung des Studentenkarzers der Alten Universität. Das ehemalige Gefängnis für Studenten wurde in den 1780er Jahren eingerichtet, stetig erweitert und war bis 1914 “in Betrieb”.
Was aber macht einen ehemaligen Knast für Studenten zu einem Anziehungspunkt für Touristen? Die Wände des Karzers sind über und über mit Malereien und Schriftzügen der inhaftierten Studenten versehen. Sie haben sich mit Namen, Datum und einem Schattenriss ihres Kopfes verewigt. Auch ihre eigenen Vergehen dokumentierten sie, einer hat beispielsweise Steine auf eine Polizeistation geworfen.
Die Studenten wurden im Karzer in Arrest genommen für Delikte wie nächtliche Ruhestörung (z.B. Feiern und Angetrunkenheit), Erregung öffentlichen Ärgernisses (z.B. Nacktbaden im Neckar), zu schnelles Reiten in der Stadt, Prügeleien oder Straftaten wie Diebstähle. Damals war die Universität eine autonome Einrichtung und durfte aufgrund einer eigenen Gerichtsbarkeit selbst Recht über ihre Mitglieder, also auch die Studenten, sprechen. Die Haftstrafe konnte in frühen Zeiten bis zu einem Jahr dauern, gegen Ende betrug sie meistens nur noch zwei bis drei Tage.
In den letzten Jahrzehnten des Studentenkarzers gehörte es beinahe zum guten Ton, sich inhaftieren zu lassen und dort zu verewigen. Da wurde sicher das ein oder andere Delikt mit genau dieser Absicht begangen.
Geschichte zum Greifen, das liebe ich!
Als ich dort war, wurden viele Räume restauriert, denn die Uni ist sehr darum bemüht, die Malereien zu erhalten. Gut für den Karzer, schade für mich, weil Werkzeug, Leitern und Farben ein bisschen an eine Baustelle erinnerten.
Besucherinformationen
Preise: Ein Kombiticket „Unimuseum, Sonderausstellung, Karzer“ kostet für Erwachsene 6,00 Euro. Ein Einzelticket für den Karzer kostet 4 Euro und wird, wenn ich es richtig verstanden habe, nur verkauft, wenn das Universitätsmuseum geschlossen ist.
Tickets bekommst du vor Ort an der Kasse, sie können vorab telefonisch reserviert werden. Für den Besuch des Karzers sind Zeitfenster vorgesehen, da der Platz begrenzt ist. Ich war gleich morgens zur Öffnung vor Ort. Entsprechend wenig war los, sodass der Slot nicht relevant war. Anschließend ging ich weiter ins Unimuseum.


Unimuseum der Alten Universität
Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ist eine der ältesten europäischen Universitäten in Deutschland. Sie wurde 1386 gegründet. Im Wintersemester 2024/25 waren etwa 31.500 Studierende eingeschrieben, was Heidelberg zu einer Studentenstadt macht.
Die Alte Universität (von 1712 bis 1728 erbaut) in der Altstadt kann bei einer Museumstour in Kombi mit dem Karzer besichtigt werden. In drei Räumen im Erdgeschoss lässt sich die Geschichte der Universität nachvollziehen. Jeder Raum stellt einen bestimmten Zeitabschnitt dar. Den dritten Raum mit den Ereignissen aus dem 20. Jahrhundert und des Dritten Reichs fand ich persönlich am spannendsten.
Im ersten Stock befindet sich die Alte Aula, die ebenfalls besichtigt werden kann. Als ich dort war, saß ein einsamer Student in dem ehrwürdigen Saal, um zu lernen. Ich wollte ihn nicht lange stören, lief leise einmal den Gang hinauf und wieder hinunter und verschwand.
Heute wird die Aula überwiegend für akademische Feiern genutzt. Auch andere stilvolle Anlässe wie Konzerte und Vorträge finden hier statt.

Philosophenweg
Viel Freude bereitete mir der Philosophenweg auf der Nordseite des Neckars – zumindest als ich den steilen Aufstieg geschafft hatte. Einmal oben, hatte ich einen tollen Ausblick auf Heidelberg, das Schloss, den Königstuhl und die Alte Brücke.
Von der Alten Brücke kommend führt der Schlangenweg steil über Treppen zum etwa zwei Kilometer langen Philosophenweg. Es geht im Zickzack hoch durch terrassierte Weinberge und Pflasterwege an Mauern entlang, bis die Treppe auf den Philosophenweg stößt. Biegst du rechts ab, kommst du zu diversen Wanderwegen des Heiligenberges, links spazierst du auf dem hübschen Philosophenweg mit vielen Bänken und schönen Aussichten.
Entlang des Philosophenweges herrscht ein mildes Klima, sodass die Vegetation der Toskana entsprungen sein könnte. Hier wachsen Mandelbäumchen, Zitronen- und Gingko-Bäume, aber auch Bambus, Palmen und Pinien.
Das
Philosophengärtchen ist meiner Meinung nach der Höhepunkt des Weges. Auf diesem “Balkon” mit Blick auf die Stadt kann man verweilen, Blumen und weitere Pflanzen fotografieren, abschalten, lesen und eine gute Zeit verbringen.




Ausflug zum Hambacher Schloss
Das Hambacher Schloss zu besuchen, war nicht meine eigene Idee. Eigentlich wollte ich von Heidelberg einen Ausflug nach Speyer unternehmen.
Zuvor in Frankfurt besuchte ich die Paulskirche, in der sich von 1848 bis 1849 die Delegierten der ersten Volksvertretung für ganz Deutschland versammelten. Das macht die Paulskirche zu einem historisch bedeutsamen Ort für die demokratische Bewegung in Deutschland. Davon erzählte ich tief beeindruckt einem Bekannten, den ich in Frankfurt traf. Daraufhin empfahl er mir, das Hambacher Schloss zu besuchen, das ebenfalls ein wichtiger historischer Ort für die demokratische Bewegung ist.
Das Hambacher Schloss kannte ich bis dahin im Zusammenhang mit dem Hambacher Fest aus dem Geschichtsunterricht in der Schule. Bisher eher so graue Theorie machte ich mich nun selbst auf den Weg, “hinauf, hinauf zum Schloss”, um deutsche Geschichte und wichtige Errungenschaften nachspüren zu können.
So fuhr ich morgens von Heidelberg mit der S-Bahn nach Neustadt an der Weinstraße und nahm von dort aus die Buslinie 502, die das Hambacher Schloss anfährt. Von der Haltestelle ist es noch ein kurzes Stück bergauf.
In der Dauerausstellung kann man das Hambacher Fest sowie die Entwicklungen, die dazu führten, nachverfolgen und im Anschluss die Schlossruine besichtigen.


Kleiner Geschichtsunterricht Hambacher Fest
Das Hambacher Schloss ist wegen des 1832 dort veranstalteten Hambacher Festes ein wichtiges Symbol der deutschen Demokratiebewegung, um nicht zu sagen: die Wiege der Demokratie. Beim Hambacher Fest kamen bis zu 30.000 Menschen zusammen, um für ein geeintes Deutschland, politische Grundrechte und ein solidarisch verbundenes Europa einzutreten. Das Ereignis trug maßgeblich dazu bei, die Forderungen nach einer demokratischen Verfassung und nationaler Einheit in Deutschland zu verbreiten.
Sogar unsere Deutsche Flagge lässt sich auf das Hambacher Fest zurückführen. Die Farben Schwarz-Rot-Gold wurden zwar schon früher bei den Befreiungskriegen gegen Napoleon in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt. Beim Hambacher Fest trug der Neustadter Kaufmann Johann Philipp Abresch eine riesige Fahne mit unseren heutigen Nationalfarben und hisste sie auf dem Turm der damaligen Schlossruine. Die originale Fahne ist Teil der Dauerausstellung im Hambacher Schloss.
Für mich war der Besuch des Hambacher Schlosses wahnsinnig interessant. Nicht zuletzt in Zeiten, in denen die hart erarbeitete Errungenschaft der Demokratie teilweise so in Frage gestellt und angegriffen wird. Es kann niemals schaden, sich bewusst zu machen, wie gut wir es in Deutschland mit Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit und so vielem mehr haben. Das war ein langer Weg, auch für Deutschland. Das sollten wir keinesfalls wieder hergeben.
Besucherinformationen
Das Hambacher Schloss ist ganzjährig, mit Ausnahme von einigen Feiertagen, geöffnet.
Von März bis November hat das Schloss täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, von Dezember bis Februar von 11 bis 17 Uhr.
Das Ticket für Erwachsene kostet 6,50 Euro.

Wandern auf dem Hausberg Königstuhl
Der 567 Meter hohe Königstuhl ist neben dem Heiligenberg der Hausberg von Heidelberg. Er ist touristisch erschlossen und bietet neben verschiedenen Aktivitäten den Freizeitpark Märchenparadies und eine Sternwarte.
Ich bin nach meinem Schlossbesuch mit der Bergbahn zum Gipfel gefahren. Es führt aber auch eine steile, unregelmäßige Treppe, die sogenannte Himmelsleiter, oberhalb des Schlosses über mehr als 1.200 Stufen und 270 Höhenmeter zur Bergstation. Das war definitiv nichts für mich! Für den Aufstieg ist ein Mindestmaß an Kondition erforderlich.
Mein Vorhaben war, eine kurze Wanderroute zu laufen. Auf dem Königstuhl gibt es
Wege für jedes Fitnesslevel. Meins ist niedrig. Und so suchte ich mir einen einfachen Rundweg aus, der sehr schön und entspannt verlief. Irgendwo bog ich vermutlich falsch ab, kam am Ende doch aus der Puste und fluchte innerlich über die schrecklichen Wege, bei denen ich jeden meiner Schritte bewusst setzen musste, um nicht umzuknicken. Am Ende war meine Laune wieder gut. Ich bin zwar nicht gerne aus der Puste, aber eben doch gerne unterwegs in der Natur.

Mein Fazit zu Heidelberg
Heidelberg ist ein weiterer Beweis dafür, wie viele schöne und geschichtsträchtige Städte wir in Deutschland haben. Das sehen auch die vielen Millionen Touristen so, die die Stadt jährlich anzieht.
Für mich verströmt Heidelberg immer noch eine romantische und verklärte Atmosphäre. Schlösser und Historie begeistern mich aber eigentlich immer, wenn ich mir eine Stadt ansehe. Auch wenn du dich vielleicht mehr für Weinkultur, Genuss und Shoppingtouren interessierst, wirst du in Heidelberg ganz sicher nicht enttäuscht werden, wenngleich das in diesem Artikel keinen Platz gefunden hat.
Bei einem Tagesbesuch kannst du viel in der Altstadt entdecken, wenn du allerdings die Möglichkeit hast, hier zu übernachten, würde ich dir zwei bis drei Nächte empfehlen, um genug Zeit für die schöne Stadt am Neckar zu haben.
Über mich

Hey, ich bin Katrin, schön, dass du auf meinem kleinen Reiseblog gelandet bist. Ich bin leidenschaftlich gerne unterwegs, liebe es, neue Menschen und Orte kennenzulernen und immer wieder ein bisschen mehr von mir selbst. Der Blog richtet sich an alle, die gerne alleine reisen oder es einfach mal ausprobieren wollen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Stöbern.
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